'Der Mensch ist eine Maschine, die von äußeren Einflüssen gelenkt wird.'
…
Einmal sprach ich mit G. in Moskau. Ich erzähle von London, wo ich kurz vorher geweilt hatte, über die erschreckende Mechanisierung, die sich in den großen europäischen Städten entwickelte und ohne die es wahrscheinlich unmöglich wäre, in diesen gewaltigen wirbelnden „mechanischen Spielzeugen“ zu leben.
„Menschen verwandeln sich in Maschinen“, sagte ich. „Und zweifellos werden sie manchmal vollkommene Maschinen. Aber ich glaube nicht, dass sie noch denken können. Denn wenn sie dies versuchten, wären sie keine so zuverlässigen Maschinen mehr.“
„Ja“, sagte G., „das ist wahr, aber auch nur teilweise. Es hängt vor allem davon ab, welche Funktion sie für ihre Arbeit in Anspruch nehmen. Wenn sie die richtige benützen, werden sie sogar fähig werden, noch besser in der Mitte aller maschinellen Arbeit zu denken. Aber ich wiederhole, nur wenn sie mit der richtigen Funktion denken.“
Ich begriff nicht, was G. mit „richtiger Funktion“ meinte; dies wurde mir erst sehr viel später klar.
„Und zweitens“, fuhr er fort, „ist die Mechanisierung, von der Sie sprechen, überhaupt nicht gefährlich. Ein Mensch kann ein Mensch (er betonte dieses Wort) bleiben, auch wenn er mit Maschinen arbeitet. Es gibt eine andere Art von Vermechanisierung, die viel gefährlicher ist: selbst eine Maschine zu sein. Haben Sie sich je die Tatsache durch den Kopf gehen lassen, dass alle Menschen selbst Maschinen sind?“
„Ja“, antwortete ich, „vom streng wissenschaftlichen Standpunkt stellen sich alle Menschen als von äußeren Einflüssen gelenkte Maschinen dar. Aber die Frage lautet. Können wir denn den wissenschaftlichen Standpunkt ganz annehmen?“
„Wissenschaftlich oder nicht wissenschaftlich ist alles dasselbe für mich“, sagte G. „Ich möchte, dass Sie das verstehen, was ich sage. Schauen Sie, alle diese Menschen, die Sie sehen“ – er deutete auf die Straße –, „sind einfach Maschinen – nichts weiter.“
„Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen“, sagte ich, „und ich habe mir oft überlegt, wie wenig es in der Welt gibt, was sich gegen diese Form der Mechanisierung behaupten kann und seinen eigenen Weg zu wählen vermag.“
„Hier machen Sie Ihren größten Fehler“, sagte G. „Sie denken, es gebe etwas, was fähig sei, den eigenen Weg zu wählen, etwas, was gegen die Mechanisierung aufkommen könne. Sie glauben also, dass nicht alles gleichermaßen mechanisch ist.“
„Aber natürlich nicht“, rief ich aus, „Kunst, Poesie, Gedanken sind Phänomene eines ganz anderen Bereichs.“
„Genau des gleichen Bereichs“, sagte G. „Diese Tätigkeiten sind genau so mechanisch wie alle anderen. Menschen sind Maschinen und von Maschinen können nur mechanische Handlungen erwartet werden.“
„Nun gut“, sprach ich. „Aber gibt es nicht Menschen, die keine Maschinen sind?“
„Möglicherweise“, antwortete G., „nur nicht die Menschen, die Sie sehen. Sie kennen keine. Ich möchte, das Sie das verstehen.“
Ich fand es seltsam, dass er derartig auf diesem Punkt bestand. Was er sagte, schien mir offensichtlich und unbestreitbar richtig. Gleichzeitig habe ich nie solche kurzen und allumfassenden Metaphern leiden mögen. Diese vergessen immer die Unterschiede. Ich hingegen hatte mich immer dazu bekannt, dass die Unterschiede das wichtigste seien und dass man, um Dinge zu verstehen, als erstes die Punkte auffinden müsse, in denen sie nicht übereinstimmen. So fand ich es merkwürdig, dass G. auf einer Idee bestand, die mir offensichtlich erschien, wenn sie nicht zu sehr verallgemeinert wird und Ausnahmen zugelassen werden.
„Menschen ähneln sich so wenig“, sagte ich. „Ich glaube nicht, dass man sie alle über einen Kamm scheren kann. Es gibt Wilde, es gibt mechanisierte Menschen, aber auch Intellektuelle, sogar Genies.“
„Ganz richtig“, sagte G. „Menschen ähneln sich sehr wenig, aber die wirklichen Unterschiede können Sie weder bemerken noch erkennen. Der Unterschied, von dem Sie reden, besteht nicht; das muss ganz klar werden. Alle Menschen, die Sie sehen und kennen, und alle Menschen, die Sie kennenlernen können, sind Maschinen, tatsächlich Maschinen, die, wie Sie selbst sagten, nur von äußeren Einflüssen gelenkt werden. Als Maschinen werden sie geboren und als Maschinen sterben sie. Was haben Intellektuelle und Wilde damit zu tun? Selbst jetzt, in diesem Augenblick, wo wir uns unterhalten, bemühen sich einige Millionen Maschinen, sich gegenseitig zu vernichten. Was ist der Unterschied zwischen ihnen? Wo sind die Wilden und wo die Intellektuellen? Sie sind alle gleich …
„Aber es gibt eine Möglichkeit, aufzuhören eine Maschine zu sein. Daran müssen wir denken, nicht an die verschiedenen Maschinensorten, die es gibt. Natürlich gibt es verschiedene Maschinen; ein Auto ist eine Maschine, ein Grammophon ist eine Maschine und ebenso ein Gewehr. Aber was macht das? Es ist das gleiche, sie alle sind Maschinen.“
In Verbindung mit diesem Gespräch entsinne ich mich eines anderen.
„Was ist Ihre Meinung über die moderne Psychologie?“ fragte ich einmal G. mit der Absicht, das Gespräch auf die Psychoanalyse zu bringen, der ich schon bei ihrem ersten Erscheinen misstraut hatte. Aber G. ließ mich gar nicht erst so weit kommen.
„Bevor wir von Psychologie reden, muss klar sein, auf wen sie sich bezieht und auf wen nicht“, sagte er. „Die Psychologie handelt vom Menschen, von menschlichen Wesen. Was für eine Psychologie (er betonte das Wort) kann es in Bezug auf Maschinen geben? Zu deren Studium ist Mechanik vonnöten, nicht Psychologie. Darum beginnen wir mit der Mechanik. Es ist noch ein sehr langer Weg bis zur Psychologie.“
„Kann man aufhören, eine Maschine zu sein?“ fragte ich.
„Ah, das ist die Frage“, sagte G., „wenn Sie mir öfters solche Fragen gestellt hätten, dann wären wir in unserem Gespräch vielleicht schon zu gewissen Ergebnissen gelangt. Es ist möglich aufzuhören, eine Maschine zu sein, aber dazu ist es erst einmal notwendig, die Maschine zu kennen. Eine Maschine, eine richtige Maschine, kennt sich nicht und kann sich nicht kennen. Wenn eine Maschine sich kennt, hat sie schon aufgehört, eine solche zu sein, jedenfalls so eine, wie sie war. Sie beginnt dann schon für ihre Handlungen verantwortlich zu sein.“
„Das heißt also nach Ihnen, dass ein Mensch nicht für seine Handlungen verantwortlich ist?“ fragte ich.
„Ein Mensch (er betonte dieses Wort) ist verantwortlich. Eine Maschine ist nicht verantwortlich.“
…
Im Verlauf einer unserer Unterhaltungen fragte ich G.: „Was ist Ihrer Ansicht nach die beste Vorbereitung, um Ihre Methode kennenzulernen? Ist es zum Beispiel nützlich, die sogenannte okkulte und mystische Literatur zu studieren?“
Bei meinen Worten dachte ich besonders an den „Tarot“ und die Literatur darüber.
„Ja“, sagte G. „Sehr viel kann durch Lesen gefunden werden. Nehmen Sie zum Beispiel sich selbst: Sie würden schon eine ganze Menge wissen, wenn Sie eine Ahnung hätten, wie man lesen muss. Ich meine, wenn Sie all das, was Sie in Ihrem Leben gelesen haben, wirklich verstanden hätten, wüssten Sie bereits das, nach dem Sie suchen. Wenn Sie zum Beispiel alles verstanden hätten, was in Ihrem eigenen Buche steht, wie heißt es doch“ – er machte etwas ganz Unmögliches aus dem Wort „Tertium Organum“ – „dann würde ich mich vor Ihnen verbeugen und Sie bitten, mich zu lehren. Aber Sie verstehen weder, was Sie lesen noch was Sie schreiben. Sie haben nicht einmal eine Ahnung, was das bloße Wort verstehen bedeutet. Nun ist aber Verstehen das Wesentliche und Lesen ist nur dann nützlich, wenn Sie verstehen, was Sie lesen. Aber natürlich kann kein Buch eine wirkliche Vorbereitung geben. So ist es unmöglich zu sagen, was besser sei. Was ein Mensch wirklich gut kann (er betonte das Wort ‚gut’), das ist seine Vorbereitung. Wenn ein Mensch gut Kaffee kochen oder gut Schuhe anfertigen kann, dann ist es bereits möglich, mit ihm zu reden. Leider kann niemand irgendetwas wirklich gut. Man kennt und kann alles nur irgendwie, oberflächlich.“
Hier war wieder eine dieser unerwarteten Wendungen, die G. seinen Erklärungen zu geben pflegte. Seine Worte enthielten, abgesehen von ihrer gewöhnlichen Bedeutung, zweifellos noch einen ganz anderen Sinn. Ich hatte bereits eingesehen, dass man mit der üblichen einfachen Bedeutung beginnen müsse, um die verborgene Bedeutung von G.’s Worten zu finden. Seine Worte waren auch immer im üblichen Sinn bedeutungsvoll, aber damit erschöpfte sich ihr Sinn noch keineswegs. Ihr tieferer Sinn blieb noch lange verborgen.
Noch ein anderes Gespräch ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich fragte G., was einer tun müsse, um sich seine Lehre anzueignen.
„Was er tun müsse?“ fragte G. wie erstaunt. „Es ist unmöglich, irgendetwas zu tun. Zu allererst muss er gewisse Dinge verstehen. Er hat Tausende falscher Vorstellungen und Anschauungen, vor allem über sich selbst, und einige davon muss er loswerden, ehe er irgendetwas Neues erwerben kann. Sonst wird das Neue auf einer falschen Grundlage aufgebaut und das Ergebnis wäre dann schlechter als was zuvor da war.“
„Wie kann man sich von falschen Vorstellungen befreien?“ fragte ich. „Wir werden doch durch die Form unserer Wahrnehmungen bedingt. Falsche Vorstellungen beruhen auf der Form unserer Wahrnehmungen.“
G. schüttelte seinen Kopf.
„Wieder sprechen Sie von etwas ganz anderem“, sagte er. „Sie sprechen von Irrtümern auf Grund von Wahrnehmungen, aber von diesen spreche ich nicht. Im Rahmen seines Wahrnehmungsvermögens kann ein Mensch sich mehr oder weniger irren. Aber wie ich schon sagte, des Menschen Hauptirrtum ist seine Überzeugung, er könne tun. Alle denken, sie könnten tun, alle wollen tun, und ihre erste Frage ist immer, was sie denn tun sollen. In Wirklichkeit aber tut keiner etwas und kann keiner etwas tun. Das ist das erste, was wir verstehen müssen. Alles geschieht. Alles, was einem Menschen zustößt, alles, was durch ihn getan wird, alle Wirkungen, die von ihm ausgehen – all das geschieht. Und es geschieht in genau der gleichen Weise, wie es nach einer Temperaturveränderung in der höheren Atmosphäre oder den benachbarten Wolken regnet; wie der Schnee durch die Sonne schmilzt und der Staub vom Winde aufgewirbelt wird.
„Der Mensch ist eine Maschine. All seine Taten, Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Überzeugungen, Meinungen und Gewohnheiten sind das Ergebnis äußerer Einflüsse, äußerer Eindrücke. Aus sich heraus kann der Mensch weder eine einzelne Tat vollbringen noch einen einzigen Gedanken denken. Alles, was er sagt, tut, denkt, fühlt – all dies geschieht. Der Mensch kann nichts entdecken, nichts erfinden. Alles geschieht.
„Diesen Sachverhalt sich klar zu veranschaulichen, ihn zu verstehen, von seiner Wahrheit überzeugt zu werden, das heißt sich von tausend Illusionen über den Menschen befreien: dass er schöpferisch sei und bewusst sein eigenes Leben lenke und so fort. Nichts davon ist wahr. Alles geschieht – politische Bewegungen, Kriege, Revolutionen, Regierungswechsel – all dies geschieht. Und es geschieht auf die gleiche Weise, wie alles im persönlichen Leben des einzelnen geschieht. Der Mensch wird geboren, lebt, stirbt, baut Häuser, schreibt Bücher, nicht wie er will, sondern wie es geschieht. Alles geschieht. Der Mensch tut nicht lieben, hassen, wünschen, all das geschieht.
„Aber keiner wird Ihnen je glauben, wenn Sie ihm sagen, dass er gar nichts tun kann. Das ist das Beleidigendste und Unangenehmste, was man jemand sagen kann. Es ist ganz besonders unangenehm und beleidigend, weil es die Wahrheit ist und niemand die Wahrheit hören will.
„Wenn Sie das verstehen, können wir leichter miteinander reden. Aber es ist eine Sache, etwas mit dem Denken zu verstehen, und eine andere Sache, es mit seinem ganzen Bestand zu empfinden, wirklich überzeugt zu sein, dass es so ist und es nie wieder zu vergessen. „Mit dieser Frage des Tuns (G. betonte das Wort) ist aber noch ein anderer Sachverhalt verknüpft. Es scheint immer allen Leuten, als ob die anderen ständig das Falsche tun; nicht so, wie es getan werden sollte. Jeder denkt immer, er könne es besser tun. Man versteht nicht – und will auch gar nicht verstehen – dass, was getan wird und vor allem was auf eine Art bereits ausgeführt worden ist, auf keine andere Art hätte getan werden können. Haben Sie bemerkt, wie jeder über den Krieg redet? Jeder hat seinen eigenen Plan, seine eigene Theorie. Jeder glaubt, nichts wird getan, wie es getan werden sollte. In Wirklichkeit aber wird alles nach der einzigen Möglichkeit getan, die es gibt. Wenn eine einzige Angelegenheit anders sein könnte, wäre gleich alles anders. Und dann hätte es vielleicht gar keinen Krieg gegeben.
„Versuchen Sie zu verstehen, was ich sage: alles wird durch alles bedingt, alles hängt zusammen, nichts ist für sich. Darum geschieht alles auf die einzig mögliche Weise. Wenn die Menschen anders wären, könnte es anders gehen. Da sie so sind, wie sie sind, bleibt alles, wie es ist.“
Das war sehr schwer zu verdauen.
„Gibt es nichts, rein gar nichts, was man tun könnte?“ fragte ich.
„Überhaupt nichts.“
„Und kann niemand etwas tun?“
„Das ist eine andere Frage. Um zu tun, muss man zuerst sein. Und dazu muss man zuerst einsehen, was sein bedeutet. Wenn wir unser Gespräch fortsetzen, werden Sie sehen, dass es notwendig ist, diese Sprache zu lernen, um mit uns zu sprechen. Es lohnt sich nicht, in der üblichen Sprache zu reden, weil wir uns in ihr gar nicht verständigen könnten. Auch das mag Ihnen im Augenblick fremd scheinen. Aber dennoch ist es wahr. Um sich zu verständigen, muss man erst eine andere Sprache lernen. In der üblichen Sprache können sich die Menschen nicht miteinander verständigen. Sie werden später einsehen, warum dies so ist.
„Weiter muss man lernen, die Wahrheit zu sagen. Auch das mag Ihnen merkwürdig vorkommen. Sie sehen nicht ein, dass man lernen muss, die Wahrheit zu sagen. Es scheint Ihnen genug zu sein, es tun zu wollen und sich so zu entscheiden. Und ich kann Ihnen versichern, dass die Menschen verhältnismäßig wenig absichtlich lügen. In den meisten Fällen glauben sie, dass sie die Wahrheit sagen. Und trotzdem lügen sie die ganze Zeit, sowohl wenn sie lügen wollen als auch wenn sie die Wahrheit sagen wollen. Sie lügen die ganze Zeit sowohl sich selbst als auch anderen gegenüber. Darum versteht keiner weder sich noch irgendeinen anderen. Denken Sie doch einmal nach – könnte es solche Zwietracht geben, solche tiefen Missverständnisse und solchen Hass gegen die Ansichten und Meinungen der anderen, wenn die Menschen einander wirklich verstehen könnten? Aber sie können es nicht, weil sie nicht umhin können zu lügen. Die Wahrheit zu sprechen, ist das schwerste auf der Welt. Man muss erst viel und lang lernen, um fähig zu werden, die Wahrheit zu sagen. Der Wunsch allein genügt nicht. Um die Wahrheit sagen zu können, muss man erst erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist, und das zuallererst in einem selbst. Und davon will niemand etwas wissen.“
...
Die Unterredung begann mit meiner Frage: „Können Kriege verhindert werden?“ Und G. antwortete: „Ja, sie können.“ Und dabei war ich nach früheren Gesprächen sicher gewesen, dass er erwidern würde: „Nein, sie können nicht!“
„Aber die ganze Frage ist: wie?“ sagte er. „Um das zu verstehen, muss man sehr viel wissen. Was ist denn Krieg überhaupt? Er ist das Ergebnis planetarischer Einflüsse. Irgendwo da oben haben sich zwei oder drei Planeten zu sehr einander genähert; daraus folgt Spannung. Haben Sie schon einmal bemerkt, wie sie sich, wenn ein Mensch auf einem schmalen Steg an Ihnen vorbeigeht, ganz anspannen? Dieselbe Anspannung geschieht zwischen Planeten. Für diese dauert es vielleicht nur ein oder zwei Sekunden, aber hier auf der Erde beginnen die Menschen einander abzuschlachten und fahren damit vielleicht für mehrere Jahre fort. Dabei scheint es ihnen, als ob sie einander hassten; oder dass sie einander für ein erhabenes Ziel abschlachten; oder dass sie jemanden oder etwas verteidigen müssen und dass dies eine edle Tat sei; oder irgendetwas Derartiges. Sie verstehen nicht, in welchem Ausmaß sie bloße Figuren in einem Spiel sind. Sie glauben, dass sie eine Bedeutung haben; sie glauben, dass sie sich umherbewegen können wie sie wollen, sie glauben, dass sie sich entscheiden können, ob sie dies oder jenes tun. Aber in Wirklichkeit sind all ihre Bewegungen und Handlungen das Ergebnis planetarischer Einflüsse. Und sie selbst bedeuten buchstäblich gar nichts. Dann spielt auch der Mond eine große Rolle in diesem Zusammenhang. Aber über den Mond werden wir noch gesondert sprechen. Nur müssen wir verstehen, dass weder Kaiser Wilhelm noch die Generäle, Minister und Parlamente das geringste bedeuten oder ausrichten können. Alles, was in großem Ausmaß geschieht, wird von außen her gelenkt, und zwar entweder durch zufälliges Zusammentreffen von Einflüssen oder aber durch allgemeine kosmische Gesetze.“
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Kapitel 1 - Auf der Suche nach dem Wunderbaren - P. D. Ouspensky